Astrourlaub in Südfrankreich 06.09.2001 - 20.09.2001

Lebens"art"
Die Freunde guter Küche und guten Weines kommen hier voll auf ihre Kosten. Da Argelés mitten im Weinanbaugebiet Russillon liegt, versteht sich letzteres auch von selbst. Hier kann man für knapp 2 Euro Weine kaufen (in Kanistern!), für die man hierzulande sicher richtig Geld ablegen darf. Kulinarisches "können" sie eben wirklich in Frankreich. Dummerweise hat dieser Umstand auf mein Körpergewicht auch einen gewissen Einfluss gehabt. Und da muss jetzt wieder deutsche "Magerkost" (geht das mit Jever-Pils und dt. Brot wirklich ????) Abhilfe schaffen...
Es gäbe sicher noch vieles Bestaunenswertes, eines soll aber hier erwähnt werden: Die z.T. skurrilen Einkaufsläden in der näheren Umgebung. Da haben meine Frau und ich einen aufgetan, dessen halbe Dachfläche auf ausladenden Ästen mit seinen Blättern eines Baumes bestand. Dieser fast schon schrullig-schöne Laden wurde quasi um den Baum herum gebaut. Hier gab es aber ansonsten alle Dinge des täglichen Bedarfes zu kaufen, insbesondere die auch hier vorhandene Weinabteilung war sicher nicht zu verachten.

Die Umgebung
Südlich von Argelés finden die Pyrenäen ihr östliches Ende direkt am Mittelmeer. Dieser Teil ist das "Massiv d´Alberés" mit seinen bis zu 1200 m hohen Bergen Südlich dieser Berge beginnt dann auch schon Nordspanien.
Fährt man von Argelés aus in Südrichtung an der Küste entlag, kommt man durch einige malerische Städtchen wie Collioure und Port Vendres. Es lohnt sich wirklich, hier mal tagsüber mit dem Auto herumzutouren. Denn Häfen, Burgen und die sehr schöne bergische Landschaft machen einen solchen Trip zu einem Erlebnis. Dann weiter viá Cerbére über die spanische Grenze kommt man noch Port Bou, einer kleinen schönen Hafenstadt, in der das Denkmal für den deutschen Philosophen und Mitglied der Frankfurter Schule, Walter Benjamin zu finden ist. Dieser war auf der Flucht vor den Nazis und hatte Port Bou als Durchgang nehmen wollen. Die damaligen faschistischen spanischen Behörden (Franco-Zeit) verweigertem ihm einen Stempel in seinem Pass, so dass er nach Frankreich zurückgeschickt wurde, das damals von den Nazis besetzt war. Aus Angst hiervor erschoss er sich und wurde hier beigesetzt.
Zu diesem Thema gibt es auch eine Erbärmlichkeit des ehemaligen deutschen Aussenministers Hans Dietrich Genscher zu berichten: Die Einwohner des nicht reichen Städtchens Port Bou wollten Walter Benjamin ein Denkmal setzen, konnten aber durch eigene Sammlung nur die Hälfte der auflaufenden Kosten finanzieren und baten in den Achtziger Jahren das Herrn Genscher unterstellte Bundesaussenministerium um die andere Hälfte (in Höhe von 1 Mio. Mark). Dieser lehnte ab und bescherte dem Aussenministerium eine viel zu wenig bekannte moralische und menschliche Blamage. Hessens damaliger Ministerpräsident Hans Eichel sprang ein und stellte den gewünschten Betrag aus dem hessischen Landeshaushalt zu Verfügung.

Von Port Bou aus sind es dann noch ca. 30 KM nach Figueres. Dort findet man das Dalí-Museum. Dies empfehle ich wirklich !! Hier nicht gewesen zu sein, ist ein echter Fehler. Problematisch sin nur die großen Menschenmengen, die dort regelmässig anzutreffen sind. Der günstigste Termin wäre sicher irgendein Novembermittwoch, wo weniger Touristen und auch Wochenendausflügler unterwegs sein dürften. Bei unserem Besuch war es leider brechend voll. ich war 1983 schon mal dort, damals war das Museum leer und man konnte sich - auch als nicht so kunstbeflissener, wie ich eine bin - auf die skurrile Stimmung des wirklich schönen Museums besser einlassen. Eintritt: 800 Peseten (ca. 5 Euro).

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