seit 17.09.2020
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Und nun zum 60er ... auch so ein Drama. Tubus verdreckt - okay, das bekommt man weg. Auch die verbogene Fokussierwelle ... mit vorsichtigem Hammerklopfen zumindest wieder in Funktion zu
bringen, wenngleich auch nicht 100%tig gerade. Läuft aber. Sucher ... gereinigt, geputzt und das Fadenkreuz halbwegs korrigiert. Und wieder zusammengesetzt. Geht nun auch.
Nun das Objektiv ... oh man. Ist ja dreckig - per se kein Problem: Linsen halt in lauwarmes Spüliwasser einlegen - warten und vorsichtig reinigen. Wäre ja alles so einfach. Aber dazu muss man da erst einmal herankommen.
Und d a s war hier die "Nummer" ... das Objektiv bzw. die Fassung saß etwas schräg auf dem Tubus und war - wie eingangs schon gesagt - so dermaßen verkantet, dass ich es nicht herunterbekam ... Auch beim Einsatz "massiverer" Kräfte - nix. Fragte meine Partnerin (immerhin rudert die seit mehreren Jahren, ist also auch nicht die Schwächste ...) - nix ausser einer etwas verspannten Hand bei ihr. Ich probierte es dann mit Unterkriechöl, Mos40, Entroster ins Gewinde - alles: nix. Wir besuchten dann Freunde - er ziemlich kräftig. Und probierten dort, die Fassung zu lösen: jetzt knackte es bei mir im Ellenbogen und es tat ein paar Tage weh. Fassung - fest! Schliesslich die Idee mit der Ölfilter-Band-Lösezange bei einer benachbarten Autowerkstatt: Drei Männer - alle nicht schwach - haben es dann geschafft: der eine hielt die Zange (mit dem knallfeste angezogenen Band an der Fassung) und der andere Kollege - nebst mir - drehten dann am Tubus. Mit "vollem Saft". Das klappte dann endlich auch nach wenigen Sekunden ... Aber es war echtes Krafttraining. Und gab 5€ für die Kaffeekasse der Kollegen für die nette Hilfe. Was ich mich frage: wie hat der Dödel von Vorbesitzer die Fassung so feste und dann noch falsch auf das Rohr bekommen? Man kann nur den Kopf schütteln. Jetzt galt es also, das Objektiv erstmal grundzureinigen und die Fassungsgewinde zu überprüfen. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass die Gewinde ob des fast schon Gewalteinsatzes hinüber waren; dies war erstaunlicherweise nicht der Fall. Während ich dann die Linsen in besagter Spülilösung "einweichen" liess reinigte ich das Tubus- und das Fassungsgewinde von den Spänen und dem Siff, der sich da angesammelt hatte und versuchte vorsichtig, die Fassung erst einmal so auf den Tubus - ohne sonderlichen Krafteinsatz - wieder aufzuschrauben. Dies ging dann erstaunlich gut. Objektiv dann schön gereinigt (wurde wieder "blitzeblau", den Tubus natürlich auch nochmals geputzt, den Okularauszug samt Sucher angebaut, Linsen wieder vorsichtig in die Fassung eingebracht und dann die Fassung mit dem Tubus "wiederverheiratet" - auch jetzt vorsichtig aufgeschraubt, ohne das Risiko einer erneuten Verkantung einzugehen. Ging nun alles gut. Der Tubus war nun so gerettet. Aber - im Gegensatz zur noch problembehafteten Optik des 80ers - wie würde sich der 60/910er an den "Testglühbirnen" schlagen? Kurz: erstklassig! Bis hoch zu 182facher Vergrößerung: 1-A Abbildungen der Reflexe - vollkommen runde Beugungsbildchen und -ringe und ein scharfes Bild. Abends war es dann - vor dem angesagten Herbsteinbruch - klar und ich nahm Jupiter, Saturn, den fast halben Mond, kurz vor Sonnenuntergang noch die Sonne ins Visier; ε Lyrae, sowie π Aql und μ2 Boo. Kurz: klasse! Soweit es das wie üblich bescheidene Seeing in den Wabbelpausen zuliess: erste feinere Strukturen in Jupiters Atmosphäre; Cassiniteilung am Saturn, am Mond (auch tiefstehend) viele knallscharfe Einzelheiten, die Sonne zeigte bei kurzer Beobachtung sehr deutlich eine Flare/Fackel-Region, ε Lyrae wurden beide leicht getrennt (bei ruhiger Luft), selbst der für 60mm untrennbare π Aql mit seinen nur 1"42 Distanz zeigte sich bei 182fach länglich. Und μ2 Boo (2"0; 6m5 & 8m4) in ruhigen Momenten länglich bis "8"-förmig gesehen (das muss aber nochmals verifiziert werden). Kurz: nach dieser guten Woche langsam verzweifelt werdenden Rumgemaches konnte ich den 60/910er Vixen nun wirklich retten und einsatzfähig bekommen. Ich hab da mit dem anderen 60/910er mal so einen Binogedanken ... |
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