Ein (bislang) unbekannter Brite: Refraktor 125/2000mm
seit 10.09.2021

Welcome to Germany, old british dude ;-)

Die Weiten des Internet lassen auch mal ausserhalb des bekannten Kleinanzeigen-Portales kleine Kostbarkeiten "an Land spülen" - so auch dieser Refraktor. Und nun isser da, ein oller lange "british Dude" - ein ca 110 Jahre alter 125/2000mm Refraktor eben (höchstwahrscheinlich) britischer Provenienz. Öffnungsverhältnis von 1:16 ist ja per se schon interessant. Das dann aber bei 125mm Öffnung - schon ungewöhnlich. Hierzulande sind es ja eher die 1:15 FH´s, die man so kennt. Fein!
Das Kistchen kam regelrecht "verlaust" hier an: der extrem nette holländische Verkäufer ist mit seiner Liebsten gerade hier in S zu Besuch; wir hatten uns eigentlich in der Stadt zwecks Übergabe verabredet; aber mich hat eine scheiss Erkältung (nein, kein CoVid) dermassen aus dem Latschen gehauen, das ich ihn drum bat, vorbeizukommen, was er dann auch gerne machte. Super! So stand er dann vormittags vor der Tür, wir schnackten kurz und dann war der Lange "angelandet".

Wie komme ich drauf, dass das ein britisches Gerät ist? Nun, ich habe die Vorgeschichte des Gerätes berichtet bekommen, wo eben erwähnt wurde, dass das Teleskop vor langen Jahren (um ~1910) in England gekauft und genutzt wurde. Und da ist dort auch schon diverse Optik-/Teleskopfertigungen gab, ist es sehr naheliegend vom einem britischen Gerät auszugehen.

So, was ist denn so an Zubehör dabei?

  • Optik/Tubus
  • 7x50er Sucher
  • Okulare in 1"25: (vermutlich) Masuyama Plössls 7.5 & 15mm, chinesisches Plössl 20mm
  • Thousand Oaks Sonnenfilter 127mm
  • acht museale Originalokulare

    Ja, und da ist nun das alte Blechröhrchen; - vonwegen "verlaust": Nun, da war reichlich Fungus auf den Linsen. Auch sonst: ca. 110 Jahre hinterlassen eben ne Menge Siff. Spannend: der Okulartrieb: das erinnert einen an den Telementor 2; ein Triebrädchen im Haupttubus montiert, der dann die Okular"sektion" rein und rausfährt. Da muss ich aber auch mal ran, das Ding läuft sehr rauh. Natürlich habe ich den Ollen sofort man auf die GP gesetzt; nun mit den vielleicht 7 oder 8 Kilo Gewicht eigentlich keine Sache ... aber der Hebel ... da hatte die arme GP zu tun; hat das aber treuselig (bislang) erledigt. Und die Optik (vermutlich verkitteter 2-Linser) scheint richtig was zu können: auf der Sonne natürlich die Flecken und diese mit viel Detail; Granulation in ruhigen Momenten überhaupt kein Thema. Mal sehen, was am Stern/Planeten damit so geht - aber - klaro ist angesagt, dass das Wetter s e l b s t v e r st ä n d l i c h verkacken soll die nächte Zeit. Das "Amen" in der Kirche ist - im Vergleich zum Verkacken des Wetters, wenn es nicht passt - noch eine hochunsichere Sache. Na schauen wir mal Jetzt geht natürlich auch die Recherche los: was für einer ist das? Welches Alter, welches Fabrikat? Wird spannend.

    Grundsätzlich ist das so ein 125f16er verkitteter Zweilinser. Schon interessant; ist das doch ein Halbapo, was den Farbfehler betrifft ... nimmt man die "Lichtenknecker-Daumen x π"-Formal für die ungefähre Berechnung des Farbrestfehlers : Öffnung (im mm) zum Quadrat x Faktor ca.0.5 / Brennweite in mm ... (125x125) x 0.5 / 3000; erhält man einen RC ("Restchromasie"-Wert) von ca. 3.9. Ist natürlich nur eine recht grobe Aussage, lässt aber schon eine Tendenz erkennbar sein: da ist nicht viel falsche Farbe ...



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